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Beobachten und dokumentieren nach dem Early-Excellence-Ansatz (EEC)

Am 8. Oktober 2016 kamen die Erzieher/innen dreier Kitas unseres Trägers im Seminarzentrum zusammen, um sich Grundlagen und Fertigkeiten im Beobachten und Dokumentieren nach EEC anzueignen.

Die Referentin Frau Walraven hatte ein dichtes Programm zusammengestellt, das durch mehrfache Methodenwechsel in Gruppenarbeiten und durch praktische Übungen sehr abwechslungsreich und kurzweilig gestaltet war. So war die viele Kost auch gut verdaulich. Filme luden sofort zu praktischer Übung ein und auch im eigenen Tun konnten alle Spielschemata identifizieren. Danach aber beginnt die eigentliche Arbeit erst: Was folgt aus den identifizierten Themen und Schemata – wie fördere ich das Kind/ die Kinder nun optimal? Eine interessante praxisnahe Fortbildung, die einen sofortigen Transfer in den Kitaalltag ermöglichte – und erforderte, um den nun verbindlichen Trägerstandard umzusetzen.

Ein herzlicher Dank an die Referentin Marina Walraven, die auch viel aus ihrer Kitapraxis berichten konnte, und an Zoe Rühle für die Power-Point-Präsentation, das umfangreiche Script und das Filmschneiden.

Danke an die Kollegen/innen, die einen Samstag opferten, um sich an dieser wichtigen Grundlegung pädagogischen Tuns fortzubilden.

 

Spielentwicklung und beziehungsvolle intensive Pflege am Beispiel der Pikler®-Pädagogik

Die Grundsätze der Pikler®-Pädagogik bezeichnen etwas nahezu Selbstverständliches: Jedes Kind hat sein eigenes Zeitmaß der Entwicklung. Seine Autonomie, Individualität und Persönlichkeit können sich entfalten, wenn es sich möglichst selbständig entwickeln darf.
Geborgen in sicheren, stabilen Beziehungen eignet sich das Kind aus eigener Initiative die Welt an. Damit selbständiges Tun und Experimentieren interessant bleibt, müssen die Erwachsenen eine Umgebung gestalten, die den momentanen Bedürfnissen und Bestrebungen des Kindes entspricht.
Kommunikation und Sozialverhalten dagegen entstehen im Dialog mit den Erwachsenen, wenn die kindlichen Signale verstanden und sinnvoll erwidert werden. Genaue Beobachtung des Kindes und das Wissen um die Abfolge der Entwicklungsschritte ist die Grundlage dafür.

In einer zweitägigen Einführung führte Margarethe Große-Rhode, eine erfahrene Dozentin der Pikler®-Gesellschaft 18 Kita-Erzieherinnen unseres Trägers die Grundlagen der Pikler®-Pädagogik ein. Schwerpunkthemen waren die Spielentwicklung von kleinen Kindern und die beziehungsvolle, individuelle Pflege des Kindes. Durch die intensive Arbeit mit Foto- und Filmmaterial und sowie durch eigene Versuche wurden die Piklerischen Prinzipien anschaulich und erlebbar.

Es waren zwei intensive Tage in unserem Seminarzentrum - mit vielem bereits Vertrauten, aber auch vielen Aha- Erlebnissen und neuen Erkenntnissen. Spannend war es, sich selbst im „Spiel“ zu erleben - und dabei beobachtet zu werden. Durch Übungen und Methodenwechsel verging die Zeit wie im Fluge. Der Ausklang mit Zusammenfassung für ganz konkreter persönliche Erkenntnisfrüchte und solche, die die Kollegen/innen in ihre jeweilige Kita ins Team tragen wollen, schlug die direkte Brücke in die Praxis. So soll es sein.

Herzlichen Dank an Margarethe Große-Rhode für dieses rundum gelungene Seminar.

 

Systemische Pädagogik – das Individuum und seine Bezüge

Das Team von Kids Company IV sowie einzelne Interessierte aus anderen Einrichtungen beschäftigen sich an diesem Studientag mit der systemischen Pädagogik.

Die systemische Therapie ist vielen bekannt – was aber heißt denn systemische Pädagogik? Beides hat denselben Ansatz: Der Mensch ist Individuum, aber als solches immer auch Teil eines Systems, das er beeinflusst und das ihn beeinflusst – ein zirkulärer Prozess. Oft sind Rollen so festgezurrt, dass der Einzelne kaum herausfinden kann. Wir alle kennen solche Zuschreibungen in Familie, beruf, Schule und Freundeskreis.

Wie also können wir ein System „positiv stören“, damit ein Kind schwierige Verhaltensmuster ablegen und in ein konstruktives soziales Miteinander treten kann?

Wir haben Anregung zum zirkulären Fragen und zu systemischen Aufstellungen erhalten, die Rollen und Beziehungsmuster aufzuhellen, oft gar auf den Punkt zu bringen vermögen.

Wir haben zudem an diesem Tag auch versucht, unseren positiven Blick weiter zu schärfen: jedes Kind teilt uns mit seinem Verhalten etwas mit. Wir müssen es lesen und verstehen lernen und haben damit eine Grundlage, an positive Ressourcen des Kindes anzuknüpfen.

Die Referentin bot uns Einblick in systemisches Handwerkzeug für herausfordernde Situationen und

Verhaltensweisen, das sie selbst in einer Brennpunktschule vielfach erprobt hatte.

Deutlich wurde, dass auch die systemische Pädagogik die wesentlichen Elemente mit anderen ressourcenorientierten Pädagogiken (Montessori, Pikler, Early Excellence) teilt und diese Schnittmengen eine belastbare gute Basis für unsere Haltung und unser Handeln zur Verfügung stellen.

Es war ein an vielen Punkten erkenntnisreicher Studientag und für alle wohl ein Tag der Entschleunigung, der gut tat und auch unsere Ressourcen wieder aufgefüllt hat.

 

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